Green Border

Von Agnieszka Holland, im Verleih Piffl Medien ab 1.2.

Inmitten einer urwüchsigen Landschaft an der grünen Grenze entfaltet Agnieszka Holland in ihrem neuen Film ein vielstimmiges Drama zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Zynismus und Menschlichkeit. Wegschauen ist nicht möglich. Es geht um Leben und Tod. Der Produktion von „Green Border“, dem neuen Film der mehrfach Oscar®-nominierten Regisseurin ging ein intensiver Prozess der Recherche voraus, für jede im Drehbuch beschriebene Situation gibt es ein Vorbild in der Realität.

Sie sei zwar keine Dokumentarfilmerin, sagt Agnieszka Holland über sich, ihre Filme bräuchten "diese Art von Fiktion, bei der sich eine Wirklichkeit zusammenfügt, statt nur beschrieben zu werden". Und doch ist „Green Border“ eben auch eine (weitere) Dokumentation des großen Dramas an den Außengrenzen der Europäischen Union.

2021. Angelockt von den Versprechungen des belarussischen Diktators Lukaschenko, haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete den Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, von den Grenzschützern beider Länder im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin und her getrieben, abgeschnitten von jeder Hilfe.

Hier, am Rand der unermesslichen Białowieża-Wälder, kreuzen sich die Lebenswege unterschiedlicher Menschen. Jan ist Beamter des polnischen Grenzschutzes, er stammt selbst aus der Gegend, seine Frau ist schwanger, sie bauen ein Haus. Die Eskalation an der Grenze stellt die Gewissheiten seines Lebens mehr und mehr in Frage. Die Psychotherapeutin Julia ist nach einem privaten Schicksalsschlag nach Ostpolen gezogen, um sich in der Abgeschiedenheit des Grenzlands neu einzurichten. Ohne es geplant zu haben, wird sie Teil einer Gruppe von Aktivist:innen, die trotz des staatlichen Verbots versuchen, die in den Wäldern festsitzenden Geflüchteten mit dem Nötigsten zu versorgen. Sie treffen auf Bashir und Amina, die jeden Tag neu um das Überleben ihrer Familie kämpfen.

pifflmedien.de