Kinomarkt in der EU 2013

Audiovisuelle Informationsstelle: Rückgang der Kinoeinnahmen in der EU 2013, aber 1. Quartal 2014 gibt Anlass zu Optimismus

Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle hat eine Pressemeldung zum Kinomarkt in der Europäischen Union 2013 veröffentlicht.
Darin beziffert sie die Bruttoeinspielergebnisse in der EU 2013 mit einem Rückgang von 4,3% im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen, das ist erstmals seit 2005 ein Rückgang der Ergebnisse. Sie sanken in den 28 EU-Mitgliedstaaten auf geschätzte 6,29 Milliarden Euro. 2012 waren die Einnahmen auf den Rekordwert von 6,57 Milliarden geklettert. Der Anstieg der Bruttoeinspielergebnisse ist in den letzten fünf Jahren jedoch in erster Linie auf Preiserhöhungen bei den Kinokarten zurückzuführen. Dies hat dazu geführt, dass die Einspielergebnisse trotz sinkender Besucherzahlen gestiegen sind. 2013 war dies nicht mehr der Fall: Die Preise für Kinokarten gingen - erstmals seit dem durch Filme wie Avatar 2009 angestoßenen Beginn der Digitalisierung - geringfügig zurück.

Die Zahl der Kinobesucher war in 20 der 28 EU-Mitgliedstaaten rückläufig, nur in Italien gab es ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (+6,6 Millionen). Ursache für den Gesamtrückgang der Kinobesucherzahlen war in erster Linie der Rückgang in den großen Kinomärkten wie Spanien (-15,4 Millionen), Frankreich (-10,0 Millionen), dem Vereinigten Königreich (-7 Millionen) und Deutschland (-5,4 Millionen).

Die Spitze der EU-Charts führen zwei US-Blockbuster an: Teil 2 von "Ich - Einfach unverbesserlich" (Originaltitel: Despicable Me) und Der Hobbit Smaugs Einöde.
Die Marktanteile für europäische Filme gehen von 28,9% auf 26,2% zurück,

Allerdings geben die Zahlen des ersten Quartals Anlass zu Optimismus für 2014.

Die EU-Filmproduktion ist hingegen weiter auf Wachstumskurs: 2013 wurden 1.546 Spielfilme produziert, 18 mehr als 2012. Das ist ein neuer Rekord. Davon waren 1 075 Spielfilme und 471 Kinodokumentarfilme. Spielfilme machten rund 70% aller produzierten Filme aus. Das Wachstum geht jedoch in erster Linie auf die Zunahme bei den Dokumentarfilmen zurück. 2013 wurden 15 Dokumentarfilme mehr gedreht als 2012, die Produktion von Spielfilmen stagnierte dagegen.

Nach Angaben von MEDIA Salles wurden 2013 in der EU insgesamt 4 390 Kinoleinwände umgerüstet. Damit ist die Zahl der digitalen Kinoleinwände in der EU 2013 auf 26 035 gestiegen. Ende 2013 waren folglich rund 87% aller Kinoleinwände in der EU digitalisiert. In zehn EU-Mitgliedstaaten sind inzwischen praktisch alle Kinos digital, darunter Frankreich, das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Belgien, Finnland oder Dänemark. In Deutschland waren 90% der Kinoleinwände digitalisiert, gegenüber 75% in Italien und 70% in Spanien. In nur sieben Mitgliedstaaten lag die digitale Penetrationsrate 2013 unter 70%, einschließlich der Tschechischen Republik (51%), Slowenien (45%) und Griechenland (27%).

Ausführlichere Informationen zu den einzelnen europäischen sowie internationalen Kinomärktengibt es in der Publikation FOCUS 2014 World Film Market Trends, der von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle für den Cannes Film Markt veröffentlicht wird.